Schüßler-Salze: Braunes Gläschen mit Schüßler-Salz-Tabletten liegt auf einem Holztisch, davor einzelne weiße Tabletten.
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Symbolbild

Entschlacken, ein gesunder Stoffwechsel oder schöne Haut. Jedes Schüßler-Salz soll seine eigene Wirkung haben. Was hinter dem Ansatz steckt und wie Sie davon profitieren können.

Schüßler-Salze sollen den Stoffwechsel zurück ins Gleichgewicht bringen, wenn er aus dem Takt geraten ist. Das kann etwa durch Stress, falsche Ernährung oder Krankheiten passieren. Hinter dem alternativmedizinischen Ansatz steht der Gedanke, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und die Zellen gesund zu halten. Zudem sollen Nährstoffe, die Sie etwa beim Essen aufnehmen, besser verwertet werden.

Was sind Schüßler-Salze?

Das Therapieprinzip basiert auf zwölf einzelnen Schüßler-Salzen. Nach seiner Lehre entstehen Krankheiten, weil dem Körper Mineralstoffe fehlen. Werden sie ersetzt, sollen sie zur Heilung beitragen, denn jedem Mineralstoff wird eine spezifische Wirkung zugeschrieben. Die Zubereitungen der einzelnen Mineralsalze werden nach dem Prinzip der Homöopathie hergestellt. So sollen sie besser aufgenommen werden, direkt in den Blutkreislauf und dann in die einzelnen Zellen, um die unterschiedlichen Beschwerden zu lindern.

Wann können Schüßler-Salze helfen?

Schüßler-Salze können gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt werden. Unter anderem versprechen sie Linderung bei Nervosität und Stress, leichten Verdauungsproblemen, Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden. Darüber hinaus sollen sie beim Abnehmen unterstützen und bei leichten Infekten helfen.

Geschichte der Schüßler-Salze

Der naturheilkundliche Ansatz der Schüßler-Salze geht zurück auf den Mediziner und Homöopathen Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler. Er ging davon aus, dass ein ausgeglichener Mineralstoffhaushalt jede einzelne Zelle des Körpers gesund hält. Werden die Zellen nicht ausreichend mit den passenden Nährstoffen versorgt, so folgerte er, könne das den ganzen Organismus schwächen. Schüßler vereinfachte die homöopathische Lehre in der Annahme, dass es zwölf Mineralsalze gibt. Jedes soll einen bestimmten Einfluss auf ein bestimmtes Gewebe oder ein Organ im Körper haben und eine wichtige Rolle bei der Zellernährung spielen. Diese Salze bilden bis heute die Grundlage der Schüßler-Produkte.

Die Funktions- und Ergänzungsmittel

Basierend auf Schüßlers Erkenntnissen gibt es zwölf Mineralsalze, die jeweils in verschiedenen Zellen des Körpers, im Blut oder im Gewebe vorkommen, beispielsweise in den roten Blutkörperchen, den Nervenzellen, der Haut oder Organen wie der Leber. Schüßler nennt sie Funktionsmittel, da jedes Salz einen bestimmten Einfluss auf die Funktionen des Körpers ausübt. Manchmal gibt es auch mehrere Salze, denen die gleiche Wirkung zugeschrieben wird. Um sie als Laie besser unterscheiden zu können, ohne sich komplizierte lateinische Benennungen merken zu müssen, sind die Salze nummeriert. Im Laufe der Zeit wurden die Schüßler-Salze um 15 Salze erweitert, die sogenannten Ergänzungsmittel, sodass insgesamt 27 Mittel zur Verfügung stehen.

Die 12 Schüßler-Salze im Überblick

Soll Bindegewebe und Haut festigen und Gewebe elastischer machen. Das ist etwa wichtig für Sehnen, Bänder und Gelenke, wo das Mineralsalz auch vorkommt.
Soll Knochen und Zähne stärken und kommt dort auch vor.
Kommt in der Leber und den roten Blutkörperchen vor und soll dabei helfen, dass das Blut Sauerstoff besser aufnehmen kann. Wirkt zudem im ersten Stadium einer Entzündung und zu Beginn eines Infektes.
Kommt in roten Blutkörperchen, Bronchien und Drüsen vor und soll Unregelmäßigkeiten in Atem­ und Harnwegen sowie im Magen-Darm­Trakt regulieren. Schützt außerdem die Schleimhäute und wirkt im zweiten Entzündungsstadium.
Kommt in Nerven-, Muskel- und Blutzellen vor und soll über das Nervensystem gegen Symptome wie Stress, Antriebslosigkeit, Erschöpfung und Unruhe helfen.
Kommt in allen eisenhaltigen Zellen wie Blutzellen und der Bauchspeicheldrüse vor und soll helfen, dass der Körper bzw. die Leber belastende Stoffe ausscheidet.
Kommt im Rückenmark, den Nerven und dem Herzen vor und regelt unter anderem die Aktivität der Muskeln und die Weiterleitung von Nervenimpulsen. Soll außerdem bei Schmerzen, Krämpfen und Verspannungen und bei Schlafproblemen helfen.
Kommt in Schleimhäuten, Knorpelgewebe und der „Gelenkschmiere“ vor und regelt den Flüssigkeitshaushalt im Körper.
Kommt in der Lymphe, den Muskel- und Nervenzellen vor. Soll den Stoffwechsel anregen und wird bei Störungen des Säure- Basen-Haushalts empfohlen.
Kommt im Blutserum, in Leber und Galle vor und soll den Körper unterstützen, überschüssiges Wasser auszuscheiden. Wirkt zudem entgiftend.
Kommt im Bindegewebe, den Haaren und Nägeln vor und soll deren Festigkeit und Wachstum stärken.
Kommt in Blut, Leber und Galle vor und ist wichtig für die Festigkeit und Widerstandskraft in Gelenken und hilft zusätzlich bei eitrigen Entzündungen.

Mehr zur Wirkung der einzelnen Salze lesen Interessierte beispielsweise auf den Webseiten der Deutschen Homöopathie-Union (DHU).

So sind Schüßler-Salze einzunehmen

Schüßler-Salze gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen, sodass sie je nach Bedarf als Tabletten, Tropfen, Pulver, Globuli oder als Bestandteil von Cremes oder Lotionen angewendet werden können. Alle Produkte sind auch für Kinder geeignet. Die Tabletten können Sie langsam im Mund zergehen lassen oder in Wasser auflösen – ein Vorteil für alle, die ungern Tabletten schlucken.

Wann und wie oft die Salze eingenommen werden sollen, richtet sich nach den Anwendungshinweisen. In der Regel zwischen ein bis drei Mal täglich, im Akutfall auch alle 15 Minuten eine Tablette. Kinder nehmen die Hälfte der angegebenen Dosis. Ausnahme ist die „Heiße 7 (siehe Tipp unten). Dabei sollten in der Regel nicht mehr als vier Salze gleichzeitig kombiniert werden. Fragen Sie uns in der Apotheke, wir beraten Sie gerne.

Die Mischung macht’s

In speziellen Schüßler-Kuren sind drei bis vier verschiedene Salze so aufeinander abgestimmt, dass sie sich optimal in ihrer Wirkung ergänzen und die Gesundheit gezielt unterstützen. Es gibt Kuren, die das Immunsystem stärken sollen, andere versprechen mehr Energie oder sollen beim Entschlacken helfen. Eingenommen werden sie je 2 Tabletten über vier bis sechs Wochen. Dabei soll jedes Salz zu einer anderen Tageszeit eingenommen werden. In Ihrer Apotheke helfen wir Ihnen gerne dabei, die richtige Schüßler-Kur für Sie zu finden.

Chancen und Grenzen der Schüßler-Salze

Schüßler-Salze sind bei leichten Befindlichkeitsstörungen geeignet und können eine medikamentöse Therapie ergänzen. Wer jedoch unter akuten oder chronischen Beschwerden leidet, sollte sich zur Einnahme mit dem Arzt oder in der Apotheke beraten lassen.

Nicht ausreichend therapiert werden können akute Verletzungen wie Knochenbrüche. Auch bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes, die organische oder stoffwechselbedingte Ursachen haben, reicht eine Behandlung mit Schüßler-Salzen allein nicht aus. Sie können aber zustzlich unterstützen.

Die „Heiße 7“

Bei Nervosität und Schlafstörungen verspricht die „Heiße 7“ Linderung. Dafür 10 Tabletten (bei Kindern 5 Tabletten) des Schüßler-Salzes Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) in einem Glas mit 200 Milliliter abgekochtem warmem Wasser übergießen und mit einem Plastiklöffel umrühren. Jeden Schluck der warmen Lösung kurz im Mund behalten, damit die Salze über die Schleimhäute aufgenommen werden.

Bildquellen

  • Schüßler-Salze: Braunes Gläschen mit Schüßler-Salz-Tabletten liegt auf einem Holztisch, davor einzelne weiße Tabletten.: AdobeStock/ankiro

Jan Henning Staggenborg,

Ihr Apotheker

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