Ob Rinde, Blätter oder Früchte - in Bäumen stecken viele Heilkräfte
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Symbolbild

Nicht nur in Kräutern steckt die Kraft der Natur. Auch viele Bäume liefern wertvolle Inhaltsstoffe, die traditionell oder unterstützend bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden.

Die Natur schenkt vielen Menschen Ruhe und Kraft und hilft uns, vom Alltag abzuschalten. Kein Wunder, dass sich das sogenannte „Waldbaden“ in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Freizeittrend entwickelt hat. Auch Bewegung an der frischen Luft tut meist gut – körperlich wie seelisch.

Doch Wald und Flur bieten nicht nur Ausgleich für gestresste Seelen, sondern halten auch zahlreiche Pflanzenstoffe bereit, die traditionell in der Phytotherapie Anwendung finden. Hier einige Beispiele

Gesundheit aus Wald und Flur

Die Blätter, Blüten und Rinden der Bäume bieten ein Arsenal heilsamer Substanzen, die uns bei zahlreichen Beschwerden Linderung verschaffen. Hier ein paar Beispiele für die heilende Kraft, die in Bäumen steckt:

Apfel

Äpfel enthalten neben Vitamin C auch sekundäre Pflanzenstoffe wie Quercetin. Dieser gehört zur Gruppe der Flavonoide und wirkt antioxidativ. In Labortests wurden auch antimikrobielle und zellschützende Effekte beschrieben. Eine klinische Wirksamkeit ist bislang jedoch nicht abschließend gesichert.

Ein geriebener Apfel gilt als bewährtes Hausmittel bei leichtem Durchfall – hauptsächlich wegen seines Ballaststoffs Pektin, der Flüssigkeit binden kann. In Kombination mit Kamille ist Apfel auch in Saftform erhältlich – sprechen Sie uns in Ihrer staggenborg - apotheke im E-Center A23 an.

Birke

Blätter der Hängebirke und Moorbirke enthalten Flavonoide und Gerbstoffe und werden traditionell zur Unterstützung der Harnwege verwendet. Sie kommen in Blasen-Nieren-Teemischungen zum Einsatz, etwa bei Reizblase oder zur Durchspülung bei Nierengrieß.

Die weiße Birkenrinde enthält Betulin – einen Stoff mit hautpflegenden Eigenschaften. In der Kosmetik wird er bei empfindlicher Haut oder zu Regeneration neigender Haut eingesetzt.

Eiche

Eichenrinde ist reich an Gerbstoffen. Diese können bei entzündlichen Hauterkrankungen, Windeldermatitis oder Hämorrhoiden äußerlich in Form von Bädern oder Umschlägen angewendet werden. Die Gerbstoffe wirken zusammenziehend (adstringierend) und entzündungshemmend.

Auch bei leichter Entzündung im Mund- und Rachenraum kommen Eichenrinden-Gurgellösungen unterstützend zum Einsatz. Fußbäder mit Eichenrinde können übermäßiger Schweißbildung entgegenwirken. Sie bekommen vorportionierte Beutel für Teil- oder Vollbäder bei uns in Ihrer staggenborg - apotheke im E-Center A23 . Der Vorteil der Bäder: Sie erreichen auch schwer zugängliche Hautpartien.

Eukalyptus

Aus den Blättern einiger Eukalyptusarten wird ein ätherisches Öl gewonnen, das Cineol enthält. Cineol wirkt schleimlösend, leicht antimikrobiell und krampflösend und ist Bestandteil vieler Arzneimittel gegen akute Bronchitis.

Neben Arzneimitteln mit definiertem Cineolgehalt sind auch Bonbons, Einreibungen und Badezusätze erhältlich. Bei Kindern sind Produkte mit Eukalyptusöl abhängig vom Präparat meist erst ab zwei Jahren zugelassen. Lassen Sie sich dazu in Ihrer Apotheke beraten und sprechen Sie bei Kleinkindern immer mit dem Kinderarzt.

Ginkgo

Ginkgo biloba ist eine der am besten erforschten Pflanzen in der modernen Phytotherapie. Der standardisierte Extrakt aus den Blättern wird zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten kognitiven Leistungseinbußen im Rahmen eines dementiellen Syndroms eingesetzt.

Er kann Konzentration und Gedächtnisleistung bei beginnender Demenz unterstützen. Auch bei Ohrgeräuschen (Tinnitus) oder Schwindel kann Ginkgo helfen, wobei der Wirkungsnachweis in diesen Bereichen uneinheitlich ist.

Da Ginkgo die Blutgerinnung beeinflussen kann, sollten entsprechende Präparate vor Operationen abgesetzt werden. Wir beraten Sie gern.

Kiefer

Kiefern, Fichten und Tannen liefern ätherische Öle, die traditionell bei Erkältungskrankheiten zur Schleimlösung sowie zur Förderung der Durchblutung bei Muskelverspannungen eingesetzt werden.

Erhältlich sind diese in Bädern, Einreibungen oder Inhalaten. Äußerlich angewendet fördern die Öle die Durchblutung – zum Beispiel bei Verspannungen oder Muskelschmerzen.

Wichtig: Ätherische Öle dürfen bei Kindern unter zwei Jahren nicht angewendet werden – es besteht die Gefahr von Atemnot durch Kehlkopfkrampf.

Linde

Blüten von Sommer- und Winterlinde enthalten Schleimstoffe, Flavonoide und ätherisches Öl. Lindenblütentee wird traditionell bei Erkältungen, Husten und zur Förderung des Schwitzens getrunken. Auch eine beruhigende Wirkung bei Nervosität oder Einschlafstörungen ist aus der Volksheilkunde bekannt. Eine arzneiliche Zulassung besteht für die Anwendung bei Erkältungen mit Husten.

Rosskastanie

Extrakte aus Rosskastaniensamen enthalten Aescin, das die Gefäßwände abdichten kann. Es findet Anwendung bei Venenerkrankungen zur Linderung von Schwellungen, Spannungsgefühlen und Schmerzen in den Beinen.
Zugelassene Arzneimittel mit Rosskastanie sind in Tabletten- oder Kapselform erhältlich. Auch äußerliche Zubereitungen wie Gele oder Cremes kommen unterstützend bei Sportverletzungen oder Blutergüssen zum Einsatz.

Weide

Weidenrinde enthält Salicin – eine Vorstufe der Salicylsäure, aus der das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS) entwickelt wurde. Extrakte aus Weidenrinde wurden traditionell bei rheumatischen Beschwerden, Kopfschmerzen und Fieber eingesetzt.
Heute kommen in der Regel standardisierte Arzneimittel zum Einsatz, deren Wirkstoffe besser dosierbar und geprüft sind. Die aus Salicylsäure abgeleitete Salicylsäure wird heute äußerlich bei Hautproblemen wie Warzen, Akne oder Hornhaut verwendet.

Waldbaden

Ein Spaziergang im Wald tut Körper und Seele gut. Das sogenannte Waldbaden („Shinrin Yoku“) stammt ursprünglich aus Japan. Studien deuten darauf hin, dass die ätherischen Öle der Bäume, sogenannte Terpene, unser Immunsystem und Stresshormone beeinflussen können. Inzwischen werden auch geführte Waldbaden-Touren angeboten.

Zubereitungstipp: Lindenblütentee

Ein Tee aus Lindenblüten wird traditionell bei Erkältungen getrunken und hat einen milden, leicht süßlichen Geschmack. Übergießen Sie einen Teelöffel getrockneter Lindenblüten mit 250 ml kochendem Wasser, lassen Sie ihn abgedeckt 10 Minuten ziehen, und seihen Sie ihn anschließend ab. Auch kalt getrunken ist er ein wohltuendes Getränk.

Bildquellen

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Jan Henning Staggenborg,

Ihr Apotheker

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