Häufiger Harndrang ist Zeichen einer gutartigen Prostata-Vergrößerung. Diese Tipps helfen
Häufiger Harndrang, nächtliche Gänge zur Toilette und das Gefühl, dass die Blase nie ganz leer wird: Diese Beschwerden weisen auf eine gutartig vergrößerten Prostata hin. Was Mann jetzt beachten sollte und welche Heilpflanzen helfen können.
Normalerweise ist sie gerade mal so groß wie eine Kastanie und arbeitet ganz unbemerkt. Die Rede ist von der Prostata. Die kleine Drüse stellt eine Flüssigkeit her, mit der Spermien zum Ei gelangen und sie beweglich machen. Etwa ab dem 30. Lebensjahr vergrößert sich die Prostata durch hormonelle Veränderungen. Später kann sich dann auf Blase und Harnröhre drücken. Das macht sich bei vielen Männern ab dem 50. Lebensjahr bemerkbar und verursacht nicht selten Probleme.
Gutartige Vergrößerung
Wenn sich die Prostata vergrößert, spricht man von gutartiger Prostatavergrößerung (Benigner Prostatahyperplasie – BPH). Treten dadurch Beschwerden auf, ist vom gutartigen Prostatasyndrom (BPS) die Rede. Dann wird der Harndrang stärker und häufiger, vor allem in der Nacht, das Wasserlassen dauert länger, manchmal tropft Urin nach und es besteht das Gefühl, die Blase ist nicht richtig entleert. Die Beschwerden können mit Medikamenten oder operativ behandelt werden.
Eine gutartige Vergrößerung der Prostata kann sehr lästig sein, ist aber meist harmlos. Falls eine Behandlung nötig wird, kann man sich mit der Entscheidung etwas Zeit lassen und sich in Ruhe über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten informieren.
Mit dem Arzt sprechen
Auch wenn viele Männer den Gang zum Arzt scheuen, sollten Probleme beim Wasserlassen mit ihm besprochen werden, damit bösartige Veränderungen frühzeitig ausgeschlossen werden können. In manchen Fällen kommt es zu Entzündungen und es kann sich Urin stauen, der für die Nieren zur Gefahr wird.
Bei Beschwerden handeln
Eine Prostatavergrößerung führt gelegentlich dazu, dass ein Mann plötzlich kaum noch oder gar nicht mehr Wasser lassen kann. Ein solcher Harnverhalt ist sehr schmerzhaft und eine Notfallbehandlung ist notwendig. Dabei wird zunächst die Harnblase durch einen Katheter entlastet. Einige Tage danach wird die Prostata möglicherweise operativ verkleinert, um den normalen Harnfluss wiederherzustellen.
Die Behandlung der gutartig vergrößerten Prostata hängt vor allem davon ab, wie belastend die Beschwerden sind und ob bereits Komplikationen wie Harnwegsentzündungen aufgetreten sind. In jedem Fall wird einmal jährlich eine Kontrolluntersuchung beim Arzt empfohlen.
Krebsvorsorge ab 45
Zwischen Prostatakrebs und einer gutartigen Vergrößerung der Drüse besteht kein direkter Zusammenhang. Jedoch können sie gleichzeitig oder aufeinander folgend auftreten. Um Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen und erfolgreich zu behandeln, ist für Männer ab dem 45. Lebensjahr die jährliche Vorsorgeuntersuchung wichtig.
Besser im Sitzen
Eine Studie zeigt, dass sich die Blase bei vergrößerter Prostata im Sitzen besser und schneller entleert. Offenbar entspannt sich die Muskulatur im Becken im Sitzen besser als im Stehen.
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Jan Henning Staggenborg,