Reise-Thrombose vermeiden - Entlastung für die Venen
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Symbolbild

Bei Flugreisen aber auch bei Bus- oder Bahnreisen werden die Venen durch langes Sitzen stark belastet. Das kann eine Reise-Thrombose oder Flug-Thrombose auslösen – auch bekannt unter der Bezeichnung „Economy-Class-Syndrom“. So können Sie auf Reisen vorbeugen.

Nicht nur beengte Sitzverhältnisse in der Touristenklasse im Flugzeug lassen unsere Venen auf Reisen leiden. Es ist in erster Linie die lange Bewegungslosigkeit mit angewinkelten Beinen, die zum Problem werden kann, vor allem bei Reisen, die länger als vier Stunden dauern. Dabei kann sich das Blut im Körper stauen, die Beine werden schwer und es kann sich eine Reise-Thrombose entwickeln.

Was ist eine Thrombose?

Eine Thrombose oder ein Thrombus (Blutgerinnsel) ist eine Art Pfropf, der sich in einem Blutgefäß bildet. Entstehen die Gerinnsel in den Venen, spricht man von einer Venenthrombose. Am häufigsten treten diese in den Venen der Unter- und Oberschenkel auf. Ein erhöhtes Risiko besteht bei einer Venenerkrankung, einer Verletzung der Gefäßwand, bei verlangsamtem Blutfluss oder wenn die Gerinnungsbereitschaft des Blutes erhöht ist. Hinzu kommen auf Reisen oft ein Flüssigkeitsmangel durch die geringe Luftfeuchtigkeit im Flugzeug oder im Bus und eine nicht ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit, die das Blut verdicken lassen.

Risikofaktoren

Bestimmte Erkrankungen oder Lebensumstände können das Risiko einer Reisethrombose mit der Folge einer Embolie erhöhen:

  • Herzschwäche
  • Krebserkrankung
  • Diabetes mellitus
  • Erkrankung mit erhöhter Gerinnungsbereitschaft (Thrombophilie)
  • Besenreiser oder Krampfadern
  • Wenn bereits eine Thrombose bei einem selbst oder in der Familie vorlag
  • Schwangerschaft
  • Alter über 50 Jahre
  • Übergewicht
  • Nach einer Operation
  • Regelmäßiger Nikotin- und/oder Alkoholgenuss
  • Einnahme von Hormonpräparaten (Antibabypille, Arzneimittel bei Wechseljahrsbeschwerden)

Symptome

Es gibt verschiedene Symptome, die auf eine Reise-Thrombose hinweisen. Sie können auch auftreten, wenn die Reise schon längst beendet ist. Das gilt bis einschließlich vier Wochen nach dem Flug oder der Fahrt.

Reise-Thrombose erkennen

Angeschwollene Beine beim langen Sitzen müssen noch kein Zeichen für eine Reisethrombose sein. Ist jedoch der Unterschenkel geschwollen und bestehen zusätzlich erhöhtes Spannungsgefühl, bläuliche Hautverfärbungen, Rötungen oder Hitzeempfindungen deutet das auf eine Reisethrombose hin. Oftmals zeigt sich auf der Haut der betroffenen Stelle auch ein ungewöhnlicher Glanz. Belastungsschmerzen bei Gehen, Stehen oder Sitzen können auftreten, eben so ein Druckschmerz der Waden ähnlich einem Muskelkater und Schmerzen beim Anziehen der Fußzehen. sind deutliche Symptome. Durch die Haut zeigen sich plötzlich deutlich sichtbare Venen z. B. am Schienbein, die auch Warnvenen genannt werden.

Der Pfropf kann sich von der Gefäßwand lösen, mit dem Blutstrom in die Lunge gelangen und dort ein Gefäß verstopfen, das kann zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen. Atemnot, Brustschmerz beim Atmen bis hin zur Bewusstlosigkeit sind deutliche Zeichen. Dann ist dringend ein Arzt gefragt.

Effektiv vorbeugen

Das Risiko einer Reisethrombose lässt sich gering halten, wenn man vor und während der Reise die folgenden Maßnahmen ergreift:

– Wenn Sie zur Risikogruppe gehören, ist ein Arztbesuch vor Reiseantritt wichtig. Er wird bei Bedarf ein blutverdünnendes Medikament (Antikoagulanz) verschreiben, entweder in Form von Thrombosespritzen oder Tabletten.

– Beschaffen Sie sich gut sitzende Stütz- oder Kompressionsstrümpfe, die Sie während der gesamten Reisezeit tragen. In Ihrer Apotheke beraten wird Sie gerne zur Handhabung.

– Wenn Sie auch im Alltag oft unter geschwollenen Beinen leiden empfiehlt sich vor der Reise eine Kur mit Venentabletten mit Extrakten aus rotem Weinlaub oder Rosskastaniensamen. Diese Inhaltsstoffe können die Gefäßwände stärken, sodass weniger Flüssigkeit in das umliegende Gewebe austritt. Das minimiert Beinschwellungen und den damit verbundenen Druckschmerz. Wir beraten Sie in Ihrer Apotheke gerne zur richtigen Einnahme.
– Reisen Sie bequem, das heißt, wählen Sie am besten lockere Kleidung. Enganliegende und einschnürende Hosen und Schuhe stören den Blutfluss in den Beinen.

– Wann immer es Ihnen möglich ist, sollten Sie aufstehen und umhergehen. Das fördert die Durchblutung und macht müde, schwere Beine wieder munter.

– Trinken Sie regelmäßig und ausreichend, das hält das Blut flüssig. Etwa ein Viertelliter pro Reisestunde sollte es schon sein, am besten Wasser, Kräutertees oder Saftschorlen. Alkoholische Getränke sollten während der Fahrt oder des Flugs tabu sein, da sie die Gefäße erweitern, den Blutrückfluss damit erschweren und zusätzlich den Körper entwässern.
   
– Mit Fuß- und Beinübungen können Sie auch im Sitzen die Durchblutung verbessern. Kreisen oder wippen Sie in regelmäßigen Zeitabständen mit den Füßen. Schon wenige Übungswiederholungen erhöhen das Wohlbefinden spürbar.

Massage für schwere Beine

Wenn die Beine auf Reisen schwer und müde sind, hilft eine leichte Massage. Dafür eine Creme oder ein kühlendes Gel mit Extrakt aus rotem Weinlaub oder Rosskastaniensamen verwenden, die die Venen entlastet.

Bildquellen

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Jan Henning Staggenborg,

Ihr Apotheker

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