Optimale Zahnhygiene
AdobeStock/Syda Productions
Symbolbild

Gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln – das erfordert eine gewissenhafte Zahnpflege, die für die meisten selbstverständlich ist. Doch auch Zahnfleisch und Zahnzwischenräume sollten wir der Gesundheit zuliebe gut pflegen.

Jeder wünscht sich schöne Zähne. Dafür sind die meisten auch bereit, mindestens zweimal täglich zur Zahnbürste zu greifen. Doch wenn es um den Zahnbelag zwischen den Zähnen geht, nehmen es viele nicht mehr so genau. Dabei gilt es, gerade diese versteckten Stellen gut zu säubern, um auch das Zahnfleisch gesund zu halten. Das lohnt sich für unsere Gesundheit in vielfacher Hinsicht. Denn krankes Zahnfleisch kann sich auf den gesamten Körper auswirken.

Vom Mund in die Blutbahn

Entzündungen am Zahnfleisch oder Zahnhalteapparat werden durch Bakterien ausgelöst, die sich im Zahnbelag tummeln. Sie sind bei Erwachsenen die häufigste Ursache für Zahnverlust. Aber wussten Sie auch, dass die Entzündungen das Risiko für andere Erkrankungen wie Diabetes oder Herzkrankheiten erhöhen können? Die Bakterien aus dem Zahnbelag und ihre Stoffwechselprodukte gelangen über kleine Verletzungen in Mund- und Rachenraum in die Blutbahn und zu den Organen. Auch in den Blutgefäßen selbst können sie Entzündungen hervorrufen und so eine Arteriosklerose – umgangssprachlich Gefäßverkalkung – begünstigen.

Eine gesunde Mundschleimhaut hingegen macht potenziellen Eindringlingen das Leben deutlich schwerer. Richtige Mundhygiene ist also nicht nur wichtig, um Karies zu vermeiden. Sie stärkt ganz grundsätzlich unser erstes Bollwerk im Kampf gegen Infektionen. Hierfür gibt es einige schlaue Helfer, die dorthin kommen, wohin kein Bürstenkopf gelangt.

Die besten Bürsten

Für die optimal Zahnpflege darf eine gute Zahnbürste nicht fehlen. Sie sollte natürlich gründlich putzen, aber dabei das Zahnfleisch nicht verletzen, gut in der Hand liegen und rutschfest sein. Spätestens alle drei Monate oder wenn die Borsten gebogen sind, sollte sie ausgewechselt werden. In Ihrer Apotheke haben wir für jedes Bedürfnis und jedes Alter die passende Zahnbürste bereit:

Dank des verkürzten Kopfes und der kleinen Borsten gelangt diese Zahnbürste auch an Stellen im Mund, die schwer zu erreichen sind. Besonders für Pflegebedürftige ist sie ideal, wenn diese den Mund nicht mehr so gut öffnen können. Aber auch für Personen, die bei großen Bürstenköpfen zu Brechreiz neigen.
Elektrische Zahnbürsten sind in der Handhabung bequemer als herkömmliche Modelle. Sie reinigen durch die Rotation des Bürstenkopfes optimal und sind schonender für das Zahnfleisch. Meist sind sie mit praktischen Zusatzfunktionen wie Timer oder einer Anpresskontrolle ausgestattet. Sie warnt davor, mit zu hohem Druck zu putzen. Denn wird zu kräftig geschrubbt, kann das Zahnfleisch zurückgehen und wächst dann nicht mehr nach.
Diese Bürste reinigt die Zahnreihen gleichzeitig vorn und hinten und entfernt auch die Beläge von der Kaufläche. Wegen der einfachen Handhabung ist sie besonders für Menschen geeignet, die gesundheitsbedingt nicht mehr so gut putzen können, oder wenn Pflegepersonen die Mundhygiene übernehmen.
Schallzahnbürsten arbeiten mit bis zu 61.000 Schwingbewegungen pro Minute. Der Zahnbelag wird dadurch effektiv und schnell entfernt. Der Putzvorgang ist wie folgt: Mit leichtem Druck hält man die Schallzahnbürste an den Zahn und wartet einige Sekunden. Dann ist der nächste Zahn an der Reihe.
Sie haben nur wenige Borsten und sind besonders zur Reinigung von schwer zugänglichen Bereichen, der Rückseite des letzten Zahns, bei Implantaten oder fest sitzenden Zahnspangen geeignet.
Für die Kleinsten gibt es spezielle Zahnbürsten. Sie haben einen kurzen Bürstenkopf (unter 2 cm), einen dicken, rutschfesten Griff, der gut in der Hand liegt, und schonende, abgerundete Kunststoffborsten. Achten Sie auf die Altersangaben, passende Zahnbürsten gibt es für Babys, Kleinkinder-, Kindergarten- und Grundschulkinder. Ein buntes Design sorgt außerdem für mehr Spaß beim Putzen.

Schlaue Extras

Das Putzen mit der Zahnbürste allein reicht reicht für eine optimale Zahnpflege nicht aus, auch das Zahnfleisch will gereinigt sein. Denn auch in den Zahnzwischenräumen und auf der Zunge sammeln sich Bakterien an.

Zahnseide ist wichtig, um die Essensreste in den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Ziehen Sie die Zahnseide U-förmig um den Zahn herum und bewegen Sie mit sanftem Druck den Faden auf und ab. Am besten jeden Tag verwenden. Häufig wird gewachste Zahnseide oder das bandähnliche Tape genutzt. Noch bessere Reinigungseffekte erzielt man mit der ungewachsten Zahnseide. Für die Reinigung von Implantaten, Zahnspangen und Brücken ist ein längerer Zahnseidefaden mit Einfädelhilfe hilfreich.
Sind die Lücken zwischen den Zähnen etwas größer, eignen sich Interdentalbürstchen für die Reinigung der Zahnzwischenräume. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Dicken mit oder ohne Halter und man kann sie mehrfach verwenden. Die unterschiedlichen Farben je nach Größe erleichtern die Auswahl.
Flossetten sind Halterungen, in denen ein Stück Zahnseide bereits eingespannt ist. Es gibt Einmal- oder Mehrweg-Flossetten. Im Gegensatz zur normalen Zahnseide muss man den Faden nicht um den Finger wickeln, sondern hat ihn bereits vorgespannt und kann direkt loslegen.
Das Gerät produziert einen Wasserstrahl, der die Zahnzwischenräume vergleichbar gut von den losen Speiseresten reinigt. Die Munddusche reinigt aber nicht die fest sitzenden Zahnbeläge und  sollte daher immer nur ergänzend zur Zahnseide verwendet werden. Es gibt stationäre Mundduschen oder mobil einsetzbare, tragbare Geräte.
Häufig entsteht Mundgeruch auf der Zunge. Mit einer Zungenbürste oder einem Zungenschaber lassen sich die Beläge einfach entfernen. Die Variante mit Kunststoffborsten oder Gumminoppen ist dabei etwas sanfter als der klassische Zungenschaber.
Nach dem Zähneputzen sorgt die Mundspülung für einen frischen Atem und beugt Karies und Parodontitis vor. Mundspülungen mit Chlorhexidin töten gezielt Bakterien ab, sollten aber nicht langfristig angewandt werden, da sie den Geschmackssinn beeinträchtigen und die Zähne vorübergehend verfärben können. In Ihrer Apotheke beraten wir Sie gerne zur Anwendung.
Kaugummi kauen regt den Speichelfluss an. Das sorgt dafür, dass die Zähne grob gereinigt und mit Mineralstoffen versorgt werden. Achten Sie darauf, dass der Kaugummi zuckerfrei ist und den karieshemmenden Zuckeraustauschstoff Xylit enthält. Kaugummis allein ersetzen aber nicht das Zähneputzen, denn meist bleiben Beläge zurück.
Verwenden Sie einmal wöchentlich direkt vor dem Schlafengehen ein Fluorid-Gel als Ergänzung zur Zahnpflege. Das Fluorid stärkt den Zahnschmelz und senkt so das Risiko für Karies. Für Kinder wird das Gel im Rahmen der Zahnprophylaxe auch auf Kassenrezept erstattet.

Schonend putzen

Warten Sie nach dem Essen etwa 20 Minuten mit der Zahnpflege. Säurehaltige Lebensmittel wie Äpfel oder Säfte greifen den Zahnschmelz an, sodass unmittelbares Putzen danach eher schaden kann.

Bildquellen

  • apo_Zahnhygiene_AdobeStock_101203092: AdobeStock/Syda Productions

Jan Henning Staggenborg,

Ihr Apotheker

Das könnte Sie auch interessieren

Kann Parodontitis geheilt werden?

Kann Parodontitis geheilt werden?

Parodontitis gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen auf der Welt. Allein in Deutschland gibt es mindestens zehn Millionen Menschen, die an einer schweren Parodontitis leiden. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie eine Parodontitis bekämpfen können.

mehr lesen
Was tun bei Mundgeruch?

Was tun bei Mundgeruch?

Mundgeruch kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel Probleme im Bereich von Zähnen und Zahnfleisch, Mund und Rachen, Nasen-Rachen-Raum, der Atemwege, des Verdauungstraktes oder des Stoffwechsels. Wir geben Tipps.

mehr lesen

Abgabe in haushaltsüblichen Mengen, solange der Vorrat reicht. Für Druck- und Satzfehler keine Haftung.
1) Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
2) Angabe nach der deutschen Arzneimitteltaxe Apothekenerstattungspreis (AEP). Der AEP ist keine unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller. Der AEP ist ein von den Apotheken in Ansatz gebrachter Preis für rezeptfreie Arzneimittel. Er entspricht in der Höhe dem für Apotheken verbindlichen Abgabepreis, zu dem eine Apotheke in bestimmten Fällen (z.B. bei Kindern unter 12 Jahren) das Produkt mit der gesetzlichen Krankenversicherung abrechnet. Der AEP ist der allgemeine Erstattungspreis im Falle einer Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen, vor Abzug eines Zwangsrabattes (zur Zeit 5%) nach §130 Abs. 1 SGB V.
3) Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers (UVP).