Kurkuma: Knollen und orangefarbenes Kurkumapulver auf hellblauem Grund.
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Symbolbild

Kurkuma (lateinisch Curcuma longa), auch als Gelbwurz bekannt, hat in Asien seit Jahrhunderten einen festen Platz in der Küche. Auch hierzulande wird das Ingwergewächs immer beliebter. Das liegt vor allem an den gesunden Inhaltsstoffen, die viele Beschwerden, zum Beispiel im Magen-Darm Bereich, lindern können und antioxidativ und antientzündlich wirken.

Kurkuma spielt in der asiatischen und indischen Küche eine wichtige Rolle. Es sorgt nicht nur für die intensive Farbe, sondern verleiht „Currys“ (Fleisch-, Fisch– und Gemüseeintöpfen), Salatsaucen, Suppen und sogar Milchreis eine besondere würzig-bittere Geschmacksnote und die typisch gelbliche Farbe. Inzwischen kommt Kurkuma nicht nur als Bestandteil von Gewürzmischungen zum Einsatz. Immer häufiger finden sich auch die frischen Knollen im Obst- und Gemüseregal. Während das Kurkuma-Pulver ein leicht bitteres Aroma auszeichnet, hat die frische Knolle einen eher harzigen, leicht brennenden Geschmack.

Kurkuma – lange bewährt

In Asien wird Kurkuma traditionell genutzt, um Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl und Blähungen nach dem Essen vorzubeugen oder zu behandeln, da es auch den Gallenfluss stimuliert und leberschützend wirkt. Vor allem in Indien in der ayurvedischen Medizin werden der Pflanze heilende Kräfte nachgesagt. Sie soll unter anderem dafür verantwortlich sein, dass Zivilisationskrankheiten wie Krebs und Alzheimer hier seltener vorkommen.

Asiatische Tradition neu entdeckt

Kurkuma gehört zur Familie der Ingwer-Gewächse. Die krautige Pflanze wird bis zu einem Meter hoch und bildet ebenso wie Ingwer unterirdisch die aromatischen Wurzelstöcke aus. Im Geschmack ist Kurkuma deutlich milder und weniger scharf als Ingwer. Verantwortlich für die gesundheitlichen Wirkungen von Kurkuma ist neben den ätherischen Ölen vor allem der antientzündliche Wirkstoff Kurkumin. Da dieser nicht wasserlöslich ist, kann er vom Darm nur in kleinen Mengen aus der Nahrung aufgenommen werden. Ob für die antientzündliche Wirkung die Zufuhr allein über die Ernährung ausreicht, ist deshalb fraglich.

Im Blick der Forscher

In den letzten Jahren haben auch deutsche Forscher das goldgelbe Pulver näher unter die Lupe genommen. Untersuchungen zeigen, dass der Kurkuma-Inhaltsstoff Kurkumin ähnlich wie Kortison entzündungshemmend wirkt. Die Forscher erhoffen sich, aus diesen Erkenntnissen antientzündliche Medikamente zu entwickeln, die langfristig weniger Nebenwirkungen haben als Kortison. Entzündungen spielen etwa bei verschiedenen Darmerkrankungen oder bei rheumatischen Beschwerden eine Rolle. Die Forscher haben außerdem herausgefunden, dass Kurkumin Proteine und Enzyme aktiviert, die zellschützende Eigenschaften haben, sodass es auch schützend Herz-Kreislauf- Erkrankungen vorbeugen kann.

Studien zu Kurkuma

Zurzeit wird intensiv untersucht, wie sich Kurkumin auswirkt, wenn es als Medikament oder Nahrungsergänzungsmittel gezielt dem Körper zugeführt wird. In einer kleinen aktuellen australischen Studie konnten bei Patienten mit Kniearthrose durch die tägliche Einnahme eines Kurkuma-Präparats nach zwölf Wochen die Schmerzen deutlich reduziert werden. In einer Studie mit Reizdarm-Patienten konnten nach siebentägiger Einnahme eines Kurkuma-Präparats die Beschwerden signifikant gebessert werden. Weitere Studien geben Hinweise, dass sich Kurkumin auch auf die Cholesterinwerte günstig auswirken kann.

Gut verpackt und leicht zum Einnehmen

Die WHO empfiehlt, circa 3 Gramm des Pulvers täglich einzunehmen, was für den Alltag eher unpraktisch ist. Die Forschung versucht daher das fettlösliche Kurkumin in pflanzlichen Kurkuma-Präparaten so zu verpacken, dass es besser vom Darm in den Blutkreislauf gelangt. So erhöht zum Beispiel das Piperin aus dem schwarzen Pfeffer die Aufnahme des Kurkumins. Auch durch das Umhüllen des Kurkumins mit Glukosemolekülen, sogenannten Mizellen, die dann zu kleinen wasserlöslichen Transportermolekülen werden, kann Kurkumin besser durch die Darmwand gelangen. Nahrungsergänzungsmittelaus Ihrer Apotheke enthalten das so verpackte Kurkumin, was sich als Kapsel leicht einnehmen lässt.  

Die Dauer der Anwendung ist dabei nicht begrenzt. Bei Gallensteinen oder Durchfällen und während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte jedoch auf Kurkuma verzichtet werden. Zur Einnahme von Kurkuma-Präparaten sprechen Sie uns gerne in Ihrer Apotheke an.

Was ist eigentlich Curry?

Curry ist kein eigenes Gewürz, sondern eine Mischung aus vielen verschiedenen Gewürzen, vor allem Kurkuma, das für die gelbe Farbe verantwortlich ist, Koriander, Kreuzkümmel, schwarzem Pfeffer, Knoblauch, Paprika, Cayennepfeffer und Kardamom. Es können bis zu 36 verschiedene Gewürze gemischt werden. In Indien ist Curry der Begriff für einen Fleisch-, Fisch- oder Gemüseeintopf.

Extraportion Kurkuma

Eine echte Vitaminbombe für die Erkältungszeit ist übrigens ein erfrischender „Shot“ (etwa ein Schnapsglas) aus frischem Ingwer, Zitronensaft und einer kleinen Kurkuma-Wurzel. Aber aufpassen, Kurkuma färbt sehr schnell ab! Spiritus kann helfen, Flecken zu entfernen. Kommt ein Fleck auf die Kleidung, hilft meist nur noch die chemische Reinigung. 

Goldene Milch

Toll für die kalte Jahreszeit ist die goldene Milch. 1 TL Kurkuma-Pulver oder ein kleines Stück Knolle mit 300 ml Hafer-, Mandel- oder Sojamilch, einem Stück Ingwer, je einer Prise frisch gemahlenem Pfeffer, Zimt und Muskatnuss, 1/2 TL Pflanzenöl und eventuell Agavendicksaft zum Süßen mixen, kurz köcheln lassen und genießen. Nach der ayurvedischen Lehre wirkt die goldene Milch anregend, reinigend und heilend.

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  • Kurkuma: Knollen und orangefarbenes Kurkumapulver auf hellblauem Grund.: AdobeStock/beats

Jan Henning Staggenborg,

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