Ein Ei gleicht dem anderen? Von wegen: Es gibt weiße und braune, große und kleine, Bio-Eier und Bruderhennen-Eier. Erfahren Sie, was den Unterschied macht und wie gesund Eier sind.
Zu Ostern werden sie bunt gefärbt. Aber auch von Natur aus gibt es Eier in unterschiedlichen Farben. Die braunen und weißen sind am bekanntesten, aber auch grüne und gesprenkelte Eier gibt es zu kaufen. Wer glaubt, nach dem Aussehen der Eier auf Gesundheitswert oder Herkunft schließen zu können, irrt. Die Schalenfarbe hängt weder vom Futter noch von der Haltungsform ab, sondern einzig von der Rasse der Legehenne.
Sind Eier gesund?
Ob braun, ob weiß: Hinsichtlich des Nährwertes unterscheiden sich die Eier nicht. Sie sind gesunde Nährwertpakete und – in Maßen genossen – ein wertvoller Beitrag für eine gesunderhaltende Ernährung. Rund 8 Gramm Eiweiß enthält ein Ei. Das sind immerhin etwa 15 Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs einer erwachsenen Frau. Außerdem ist dieses Eiweiß besonders hochwertig, denn es liefert viele Aminosäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann. Aber auch die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K sowie wasserlösliche B-Vitamine und Mineralstoffe stecken im Ei.
Die Sache mit dem Cholesterin
Der wohl bekannteste und umstrittenste Inhaltsstoff ist das Cholesterin. In einem Ei – und zwar nur im Eigelb – stecken circa 210 bis 250 Milligramm. Der Stoff ist für uns lebensnotwendig und übernimmt wichtige Funktionen im Körper: Cholesterin ist Bestandteil unserer Zellwände, nötig für die Fettverdauung und um körpereigene Hormone wie Testosteron und Östrogen herzustellen. Wir sind aber nicht auf die Zufuhr von Cholesterin mit der Nahrung angewiesen. Unser Köper bildet diese Substanz in der Leber in ausreichender Menge selbst. Ein erhöhter LDL-Cholesterinwert im Blut kann zu Ablagerungen an den Gefäßwänden führen und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Herzinfarkt oder Schlaganfall sind mögliche Folgen.
Wie viele Eier sind gesund?
Es gibt zahlreiche Studien, die den Zusammenhang zwischen der Höhe des Eierkonsums und den Risiken für verschiedene Erkrankungen untersucht haben. Ihre Ergebnisse sind widersprüchlich. Deshalb kann daraus keine konkrete Obergrenze für den Verzehr von Eiern abgeleitet werden. Oft werden für Risikogruppen wie Diabetiker und Herz-Kreislauf-Patienten maximal zwei bis drei Eier pro Woche empfohlen. Also: maßlos zuschlagen sollte man nicht – verzichten muss aber auch niemand. Und: Cholesterin ist nur im Eigelb enthalten.
Was sagt der Eier-Code?
Wer wissen will, wo die Eier herkommen, schaut auf den gestempelten Code auf der Schale. Er verrät alles über Herkunft, Haltung und Erzeugung. So lässt er sich entziffern:
Was sind Brüderhennen-Eier?
Leider sagt die Haltungsform nichts darüber aus, ob männliche Küken nach dem Schlüpfen aufgezogen oder getötet wurden. Ein Verbot, die männlichen Küken zu schreddern, tritt erst 2022 in Kraft. Wer das Kükentöten schon jetzt nicht unterstützen möchte, kann in vielen Supermärkten für etwas mehr Geld sogenannte Bruderhennen-Eier kaufen. Deren Produzenten ziehen dem Tierwohl zuliebe männliche Küken als Masthähnchen mit auf, auch wenn das nicht so rentabel ist wie in einem reinen Masthähnchenbetrieb.
Bunte Eier
Gefärbte Eier, die im Handel zu kaufen sind, haben keinen Herkunftscode. Hier ist die Kennzeichnung der Legehennenhaltung freiwillig. Man findet sie gegebenenfalls auf der Verpackung. Wer auf Nummer sicher gehen will, dass die Eier nicht aus Käfighaltung kommen, färbt lieber selbst. Wer natürliche Färbemittel bevorzugt, nimmt Farben aus der Natur und kocht Eier in einem Sud aus Zwiebelschalen, Spinat oder Rote Bete. Wenn Sie die bunten Eier nicht sofort verzehren möchten, schrecken Sie sie nach dem Kochen nicht ab. Dann sind sie nämlich länger haltbar. Mit intakter Schale können nicht abgeschreckte Eier etwa vier Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Essen bei erhöhten Cholesterinwerten
Erhöhte Cholesterinspiegel im Blut sind ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Verantwortlich ist aber nicht das Nahrungs-Cholesterin per se, sondern eine fettreiche Ernährung insgesamt, vor allem bei falscher Fettauswahl. Gesättigte Fettsäuren aus Fleisch, Wurst und fettem Käse wirken sich ungünstig aus, sollten also in der Ernährung reduziert werden. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle wie Rapsöl, Walnussöl, Olivenöl, Weizenkeim- und Sojaöl.
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Jan Henning Staggenborg,